Der Kirchgarten

Der Kirchgarten

Ein besonderes Juwel ist der kleine Kirchgarten, der als Kräuter- und Blumengarten angelegt ist. Die Kombination von Blumen und Kräutern steht ganz in der Tradition der mittelalterlichen Gärten, die Auge und Nase ansprechen wollten. Damit ein Garten entsteht, in dem sich Lebewesen ansiedeln und der auch eine ökologische Bedeutung erhält, muss der Mensch der Natur ein wenig Freiraum lassen.

Im Niederweimarer Kirchgarten wachsen ungewöhnliche Kräuter: Angelika, deren Körner im Brot Anisgeschmack hervorrufen, Alant, dessen Samenkapseln man für Räucherstäbchen verwenden kann, Lavendel, Baldrian und verschiedene Minze Sorten. In einer Ecke ist ein Teil der so genannten Würzwisch-Kräuter zu finden, die vor allem in katholischen Gegenden gesammelt und anschließend geweiht worden sind. Sogar Unkräuter wie das Schöllkraut erfüllten früher einen Zweck.

Schöllkraut galt einst als Lichtpflanze und „verdeutlicht den, der das Licht zur Erde bringt“. Rosen ranken an der Kirchenmauer empor, die unter anderem wegen der «heiter machenden Wirkung ihres Duftes» eine christliche Bedeutung haben. Hier wachsen Blumen, die besonders Schmetterlinge anziehen und auch solche, die einen Reiz auf Fledermäuse, die auch im Dachstuhl der alten Kirche wohnen, ausüben und ein „Goethebeet“ mit Pflanzen in einer Farbkombination, die der große Goethe besonders geliebt haben soll.

Der schöne Garten ist nicht nur Mittelpunkt des „Kirchgartenfestes“ im Sommer – die Gäste der kulturellen Veranstaltungen genießen hier in den Pausen ein erfrischendes Getränk und die Paare, die sich in der alten Kirche standesamtlich trauen lassen, laden ihre Gäste gern zu einem kleinen Empfang in den Garten ein.
Liebevoll wird der Kirchgarten von Mitgliedern des Vereins gepflegt. Wer Lust hat, bei der Pflege des Gartens zu helfen, ist herzlich willkommen und wende sich bitte an Frau Hilde Brusius, Tel. 06421 / 78832 oder

Frau Hanna Schünemann, Tel. 06421 / 7353, E-Mail: schuenemann@alte-kirche-niederweimar.de